2024 Südkurier RITA

Die Macher der diesjährigen Rathausoper haben sich der Zutaten aufs trefflichste bedient und einmal mehr ein zünftiges Gericht auf die Bühne gebracht. „Rita“ von Gaetano Donizetti steht dieses Jahr auf dem Programm, ein Spiel um Liebe und Eifersucht, Macht und Ohnmacht, mal leise und bedächtig, mal laut und schrill. Es geht turbulent her, von Beginn an sind die drei Akteure stimmlich und spielerisch bei der Sache. [...]

Regisseur Roberto Gionfriddo, in den vergangenen Produktionen der Rathausoper als Sänger auf der Bühne, durfte dieses Mal inszenieren, er entwickelt die Figuren gekonnt, bringt Tempo und Witz ins Spiel. Von Beginn an zeigt das Orchester Präsenz, Eckart Manke führt die Musiker sicher und gekonnt durch die Partitur. [...]

„Rita“ passt hervorragend in unsere Zeit, in der 41. Rathausoper muss man ein lautes Bravo und Da capo rufen!

 

2023 St.Galler Tagblatt PAGLIACCI

Die Konstanzer RathausOper wird 40 Jahre alt. Sie feiert das Jubiläum mit Ruggero Leoncavallos «Pagliacci» und bleibt ihrem intimen Format, das bei der Premiere am letzten Freitag durch Qualität und Intensität überzeugte, treu.

 

2023 Orpheus Magazin PAGLIACCI

Unter dem präzisen Dirigat von Eckart Manke fällt es den 15 Musikerinnen und Musikern hörbar leicht, die atmosphärisch aufgeladene, farbig instrumentierte und gekonnt auch mal „schräg“ mit Leoncavallos Leitmotiven arbeitende Partitur, in der das unausweichliche Unheil subtil lauernd mitschwingt, lebendig, transparent und pointiert zu gestalten.

 

2022 Orpheus Magazin GELEGENHEIT MACHT DIEBE

Die RathausOper Konstanz feiert in der farbenfrohen Inszenierung von Daniel Grünauer die Premiere von Rossinis Komischer Oper „Gelegenheit macht Diebe“ und trifft damit ins Schwarze (…) diese Produktion versprüht Wonne und wahrlich „diebische“ Theaterfreude. Mit Spiel- und Bewegungsfreude brilliert das sechsköpfige Ensemble. (…) Ausdrucksstark lassen sich die Akteure auf die augenzwinkernde Regie-Gangart ein, die Daniel Grünauer mit dem Gespür für richtiges Timing und balancierte Dosierung zwischen Klamauk und Ernsthaftigkeit gewählt hat. Prägnant unterstützt wird er dabei von seinem Ausstatter Joachim Steiner mit genialer Kostümwahl sowie dem musikalischen Leiter Eckart Manke, der das klanglich transparente Kammerorchester der RathausOper Konstanz als takt- und gefühlvolle Sängerbegleitung leuchten lässt.

 

2021 Südkurier DER APOTHEKER

Die Rathausoper traf in diesem Jahr mit Joseph Haydns Oper „Der Apotheker“ von 1768 nach einem Libretto von Carlo Goldoni und in der deutschen Übersetzung von Peter Brenner das Genre auf den Punkt – sommerlich leichte Unterhaltung mit der herrlichen Musik Haydns im historischen Innenhof des Rathauses, der allein schon Bühne genug ist. Dazu hat Alisa Amrei Fechter auf zwei erhöhten Podesten hinter dem Orchester eine Apotheke mit Innenleben entstehen lassen. Hier entwickelt sich in der stimmigen und temporeichen Inszenierung von Daniel Grünauer das rasante Spiel, das auch die oberen Fenster als Spielorte mit einbezieht. (…) Das Kammerorchester aus Mitgliedern verschiedener Orchester und weiteren Profis verwaltet Haydns schwungvolle und dem Wortgehalt folgende Musik großartig. Dirigent und musikalischer Leiter Eckart Manke verleitet zu ebenso präzisem wie fein gestaltetem Spiel.

 

2020 Südkurier DICHTERLIEBE

Genauigkeit in der Darstellung war ein roter Faden des Abends, auch bei den Gesangssolisten Lena Sutor-Wernich (Mezzosopran) und David Pichlmaier (Bariton). Sie gestalteten die Lieder mit viel Ruhe, einer innerlichen Gestaltungskraft und hoher Textverständlichkeit – interpretatorisch zwingend. An vielen Stellen wunderte man sich, dass die zeitgenössische Partitur so gut zu den Schumann’schen Originalmelodien passte. Jost geht da vor allem mit den Klangfarben und einem rhythmisch sehr unabhängigen Denken einen stringenten Weg des Neuschöpfens. Gerade der zweite Teil dieser „Dichterliebe“ wird immer erdenferner. Man hört jetzt Variationen des Entschwebens, wie sie Schumann selbst in seinen letzten Werken gezeigt hat. Eindringliches, fantasievolles Lichtdesign (Shara Werschke) leuchtet die Rathausfassade aus, aus deren  Fenstern gesungen wird. (…) Ein Abend, an dem eine nachdenkliche Pianissimo-Aufmerksamkeit im Rathaushof zu spüren war. Eine wunderbare Produktion und eben alles andere als einen abgespeckten Corona-Kompromiss. 

 

2019 Südkurier GIANNI SCHICCHI

(…) Das neue Leitungsteam mit Ruth Bader als Produktionsleiterin, dem Dirigenten Eckart Manke und dem Ausstatter Jochen Diederichs hat die Feuertaufe bestanden und einen fulminanten Neustart hingelegt. (…)

Was nun folgt, ist eine köstliche, von Regisseur Philip Stemann virtuos geführte und von dem spielfreudigen Ensemble bis zur letzten Minute spannend umgesetzte Komödie. Wer kein Italienisch kann, sollte sich zwar gut auf den Inhalt vorbereiten, dann aber ist es nicht mehr nötig, jedes einzelne Wort zu verstehen, weil Stemann in der Personenführung großen Wert auf Deutlichkeit legt.

„Gianni Schicchi“ ist in erster Linie ein Ensemblestück, das vor allem vom Zusammenspiel lebt. Und genau das funktioniert hervorragend. All die kleinen Rollen greifen hier wie geschmiert ineinander. Etwas exponierter ist natürlich die Rolle des Gianni Schicchi, der von Emilio Marcucci als einfacher Typ im Holzfällerhemd und so sympathisch gezeigt wird, dass man ihm die Schlitzohrigkeit, mit der er die Familie zu seinen Gunsten um das Vermögen bringt, sofort verzeiht.

Seine Tochter Lauretta hat mit „O mio babbino“ die einzige geschlossene Arie. Elisabeth Wimmer singt sie kraftvoll und so, dass nicht nur das Vaterherz weich wird. (...) Buoso Donati ist tot – aber die Rathausoper lebt. So darf es gerne weitergehen.

 

2018 Südkurier LA CLEMENZA DI TITO

(…) In Konstanz ist Daniela Vega der Sextus. Und sie braucht tatsächlich nicht lange, um sich in das Herz des Publikums zu spielen. Den jungen und verzweifelten, zwischen Titus und Vitellia hin und hergerissenen Liebhaber nimmt man ihr in jeder Minute ab. Zudem hat sie die ausgereifteste und wandlungsfähigste Stimme des Ensembles zu bieten – mit einer zudem vorbildlichen Textverständlichkeit in den Rezitativen (…)

Dass Mozarts „Tito“ eher wenig gespielt wird, liegt fraglos an der sparsamen Dramatik des Stücks, das mit Mozarts lebensprallen Da-Ponte-Opern („Don Giovanni“, „Nozze di Figaro“ und „Così fan tutte“) einfach nicht mithalten kann. Die dramaturgischen Freiräume hat Mozart allerdings dafür genutzt, sich in seiner Musik ganz auf die innere Dramaturgie zu konzentrieren.

Jede einzelne Arie ist gewissermaßen ein kleines, differenziert ausgestaltetes Gefühlsdrama. Peter Bauer am Pult des Orchesters der Kammeroper ist stets darauf bedacht, diesen Miniaturen

Transparenz und Kontur zu verleihen und sich in den Dienst der (vermeintlichen) Leichtigkeit von Mozarts Musik zu stellen. Freilich gilt: Das Leichte ist immer das Schwierigste. Trotzdem gibt es viel schöne Musik zu hören in dieser Produktion „La Clemenza di Tito“ – es ist in der 35-jährigen Geschichte der Rathausoper gewiss nicht der Höhepunkt, aber doch ein würdiger Abschluss.